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26. Oktober 2020

Der Soli fällt! Kein Grund zum Abschluss.

Der Soli fällt! Kein Grund zum Abschluss. Wer kennt den Begriff „Jahresendgeschäft„? Vermutlich nur die Insider aus der Finanzindustrie. Dahinter steckt das empirische Phänomen, dass die Zahl der Neuabschlüsse und damit die Einkünfte der Verkäufer von Finanzprodukten zum Jahresende teilweise erheblich ansteigen. Am 1. Januar 2021 fällt nach 30 Jahren für weite Teile der Bevölkerung der ursprünglich auf 1 Jahr befristete Solidaritätszuschlag – kurz ‚Soli‘. Das ist grundsätzlich für die Meisten erfreulich. Je nach Einkommen fallen die Liquiditätsvorteile unterschiedlich aus. Sie können durchaus nennenswert sein. Wer wissen will, ob und welche Vorteile bestehen, sollte zum Beispiel bei Heydorn einmal selbst rechnen (ohne Gewähr für die Güte).

Und was versuchen Banken, Versicherungen und Finanzberater? Vertrieb zum Nulltarif halt! Die Soli-Ersparnisse mögen die Menschen doch bitte zur Verbesserung ihrer schwächelnden Altersvorsorge verwenden und quasi zu einer Art Nulltarif eine Basisrente,  Rentenversicherung, betriebliche Altersversorgung oder einen Fondssparplan abschließen oder einen bestehenden Vertrag erhöhen. So der Plan für ein auskömmliches Jahresendgeschäft 2020. Dieser Nulltarif-Verkauf hat Tradition und ist bewährtes Mittel der Finanzbranche.

Fällt ihnen wirklich nichts Gescheiteres ein?

Liebe Vertreterinnen und Vertreter der Finanzwelt, sind Sie mit Ihrem Vertriebslatein wirklich so am Ende? Wann wollen Sie verstehen, dass derlei Ansätze nicht länger zeitgemäß sind. Zugegeben, die Idee, Liquiditätsgewinne aus staatlichen Programmen in die Kassen der Finanzkonzerne und ihrer Verkäufer umzuleiten, hat bislang und für eine Zeit gut funktioniert. Aber der Faux Pas der gescheiterten Riester-Rente hat die Masche nun wirklich vollends entlarvt. Der Liquiditätsgewinn aus der Soli-Abschaffung hat inhaltlich nun wirklich gar nichts mit der eigenverantwortlichen Aufgabe zu tun, Finanzen und Vorsorge zu regeln! Die Verbindung ist künstlich hergeleitet. Erklären Sie uns lediglich, weshalb ein Mensch etwas investieren soll, nur weil es an anderer Stelle etwas Luft gibt.

Hauptsache neu.

Als die steuerfreie Lebensversicherung Ende 2004 fiel, war das Ihr Grund für schnelle Abschlüsse. Als 2005 die Basis-Rente kam auch. Und bei der Einführung der Riester-Rente im Jahr 2002 sowieso. Und dann die zahlreichen Senkungen der Garantiezinsen bei klassischen Versicherungen alle Jahre wieder. Oder auch die Änderungen bei der Fondsbesteuerung.  Immer Schlussverkauf oder Startverkauf. Immer viel Brimborium und Tamtam. Und bei jeder Aktion treibt die Finanzindustrie die Menschen vor sich her. Finanzberatung in Deutschland erfolgt wenig strategisch, sondern kurzfristig aktionistisch. Veränderungen in der Struktur werden vom Marketing aufgegriffen und für platte Schnellschüsse am Point of Sale benutzt. Hauptsache irgendwie neu, sollte man meinen. Irgendein Grund für eine neue Versicherung oder eine Erhöhung lässt sich schon konstruieren.

Der Haken ist, dass die Menschen schon nach kurzer Zeit kein Motiv mehr spüren, wozu der Abschluss eigentlich gut war bzw. sein soll. Sie fühlen sich getrieben. Es fehlt jeder Überblick über die persönliche Finanzlage, weil es am Ende immer wieder entkoppelte Einzelentscheidungen waren. Der Blick auf Wesentliches wie zum Beispiel die Produktkosten wird vernebelt. Und das Beste: Berater und Beraterin wirken wie kompetente und kreative Finanzgestalter mit guten Ideen und Augenzwinkern. So wurde das noch nie etwas und so wird es auch nichts.

Geben Sie das Geld doch einfach aus!

Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Finanzthema im Griff. Die Risiken sind abgesichert. Der Liquiditätsplan ist robust. Die Lebensziele sind sauber finanziert. Ihre Risikobereitschaft ist berücksichtigt. Und bei all dem bleibt genug Geld für ein glückliches Alltagsleben. Alles ist geregelt. Sie kennen die Gebühren Ihrer Finanzentscheidungen und erleben keine bösen Überraschungen. Ein Blick auf den Finanzplan zeigt Ihnen das Wesentliche – und nicht mehr. Und jetzt fällt auch noch der Soli! Wie herrlich. Sie dürfen die Ersparnis einfach ausgeben. Für alles andere ist bereits gesorgt. Für Urlaub, Essen, Theater, Geschenke, Konzerte, Hobby, Traumjob oder was auch immer. Ob es den Soli gibt oder nicht oder ob er irgendwie getarnt beizeiten zurückkehrt: Das alles spielt keine Rolle. Es ist egal. Geben Sie solche Staats-Geschenke einfach nur aus. Damit Sie derart frei durchatmen können, ist es günstig, dass Sie die Finanzen grundsätzlich geregelt haben.

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Jahresendgeschäft 2020?

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