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19. Juli 2016

Notfall und Irrtümer: Patientenverfügung etc.

Wenn etwas passiert, geht es bei weitem nicht nur um finanzielle Themen. Im Notfall muss der Alltag weiter funktionieren. Wichtige Entscheidungen müssen getroffen werden. Verpflichtungen bleiben Verpflichtungen. Nehmen wir beispielsweise eine Situation der vorübergehenden Pflege nach einem Unfall oder einer schweren Erkrankung, in der ein Mensch nicht ansprechbar und geschäftsunfähig im Koma liegt. Nur wenigen ist die Tragweite dieser Situation bewusst.  Die häufigsten Irrtümer bei einer solchen Notlage sind:

  1. Irrtum: „Das betrifft nur alte Menschen.“ Nein! Die Folgen eines persönlichen Notfalls sind gerade in Familien und bei Erwerbstätigen ‚im besten Alter‘ besonders gravierend. Denken Sie an das Wohl der Kinder.
  2. Irrtum: „Der Ehepartner hat automatisch eine gesetzliche Vertretungsberechtigung.“ Leider ist dem nicht so, sondern es bedarf bestimmter Vollmachten und Verfügungen, damit tatsächlich Handlungsfähigkeit erzielt wird. Zum Beispiel bereits bei einfachen Bankgeschäften.
  3. Irrtum: „Wenn der Partner als Betreuer eingesetzt ist, ist alles geregelt.“ Der Partner als Betreuer ist gesetzlich verpflichtet, sich wie eine fremde dritte Person zu verhalten. Das kann große Interessenkonflikte bedeuten.

 

Neben einem rechtswirksamen Testament sollten zur Absicherung von Familie und Vermögen folgende Dokumente vorliegen:

  • Patientenverfügung
  • Betreuungsvollmacht
  • Vorsorgevollmacht

Zudem empfiehlt sich bei Selbstständigen eine Unternehmervollmacht, um auch die betriebliche Umgebung zu erreichen. Und im Sinne des Kindeswohls empfiehlt sich eine Sorgerechtsverfügung für den Fall, dass beide Elternteile zugleich ausfallen.

Dokumente müssen gefunden werden.

Was nützt die beste Vollmacht, wenn sie im Fall der Fälle nicht gefunden wird? Hierfür eignet sich die Hinterlegung beim Zentralen Vorsorgeregister der Bundsenotarkammer. Das Thema ist von hoher Bedeutung und sollte mit fachlicher Hilfe und unter anwaltlichem oder notariellem Rat gelöst werden. Verdrängung der bitteren Realitäten hilft nicht weiter.

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