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2. Mai 2022

Inflation – Ideen für die Geldanlage

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte jüngst eine Inflationsrate von +7,3% für März 2022 im Vergleich zu März 2021. (Quelle). Damit erreicht sie ihren höchsten Stand seit der Vereinigung Deutschlands. Die Verbraucherpreise für Energie waren um sage und schreibe 39,5% explodiert. Und diejenigen für Nahrungsmittel um +6,2%. Soweit die offiziellen Daten. Zur Zeit hat die Inflationsrate den gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen für Geldwertstabilität weit überschritten. Das mag ein Stück weit geopolitischen Ereignissen geschuldet sein: Güter und Vorleistungen sind in Pandemie- und Kriegszeiten knapp und Lieferketten sind unterbrochen. Die seit Jahrzehnten gepriesene Idee der Globalisierung stößt womöglich an ihre Grenzen – ökologisch schon lange und jetzt auch ökonomisch. Abhängigkeiten sind Schwachstellen für Klima, Wohlstand, Sicherheit und Stabilität. Wahr ist allerdings auch, dass die Wirtschaft seit vielen Jahren mit Geldmenge geflutet wird. Nahezu jede Krise wurde geldpolitisch zugedeckt und aus dem Sichtfeld genommen. Allerdings versäumten die Verantwortlichen, in den guten Tagen entsprechende Rücklagen zu bilden und Geldmenge zurück zu nehmen. Ein Fehler, der sich in der Geschichte immer und immer wieder zu wiederholen scheint.

Sachwerte sind jetzt noch wichtiger!

Wer jetzt noch in Geldwerte investiert, verliert aktiv und passiv jede Stunde Kaufkraft und Vermögen. Aktiv, weil so viele Banken und Sparkassen ‚Strafzinsen‘ erheben – bei immer geringer werdenden Freibeträgen. Und passiv, weil die Preise davonlaufen. Damit das nicht passiert, dürfen InvestorenInnen umdenken und umlenken. Vermögensstabilität ließ sich am Geldmarkt noch nie herstellen. In diesen Zeiten noch viel weniger. Sparbuch, Tagesgeld, klassische Lebensversicherungen, Festgeld, Bausparverträge und andere liebste Kinder der Finanzindustrie sind ungeeignet. Das ist beinahe eine Binsenweisheit. Und dennoch bleiben diese Produkte bisher favorisiert. Jetzt sind Alternativen gefragt und wir wollen hier einige Ideen aufzählen, wie AnlegerInnen auf die hohe Inflationsrate reagieren könnten:

  1. Betongold: Die Geldmenge ist nicht erst seit gestern sehr hoch. Seit Jahren sind Darlehenszinsen nahe Null. Die Preise für Immobilien und Neubauten erreichen astronomische Höhen. Wer jetzt noch kauft, kauft (zu) teuer, könnte die Devise lauten. Gleichwohl sind Immobilien natürlich Sachwerte und ihr Preis würde mit der Inflation vermutlich weiter steigen. Sie sind allerdings schwer handel- und liquidierbar. Die Verfügbarkeit ist eher gering. Immobilien und Immobilienfonds werfen keine eigene wissenschaftlich begründete Rendite ab, sondern haben eher spekulativen Charakter. Wer zum Beispiel sein Eigenheim finanziert hat, sollte vielleicht gerade jetzt die Möglichkeit von Sondertilgungen nutzen.
  2. Inflationsgeschützte Anleihen: Es gibt Anleihen, deren Zins (Coupon) an die Inflationsrate gekoppelt ist. Solche Schuldverschreibungen werden meist von Staaten herausgegeben. Im Grunde spielt Inflation hier keine Rolle. Im Gegenteil – sie ist sogar wünschenswert. Ob das funktioniert, hängt stark davon ab, ob die Inflationserwartungen richtig sind oder übertroffen werden. AnlegerInnen müssen sich hier wirklich auskennen. Bleibt die Inflationsrate tatsächlich hinter den Erwartungen zurück oder kommt es womöglich zu einer Deflation, können solche Papiere zerstörerisch wirken. Davon betroffen sind dann auch entsprechende Investmentfonds oder ETF.
  3. Gold und andere Edelmetalle sind als Sachwerte menschliche Klassiker zum Schutz vor Inflation. Edelmetalle sind allerdings sehr volatil und reine Spekulation. Kommt es zu Währungsreformen und somit zu offener Enteignung, übersteht privater Goldbesitz das in der Regel gut.  Allerdings gab es auch Zeiten, in denen er staatlich verboten war. Probleme der Lagerung und des Transports sind zudem zu lösen. Gemeint ist hier allein physische Ware und keine Fonds und Zertifikate etc.
  4. Aktien und Aktienfonds sind als Sachwerte ebenfalls sehr gut geeignet, um steigende Preise aufzufangen oder abzumildern. Hier gelten wissenschaftliche Regeln: Weltweites Streuen und Nutzung der Dimensionen erwarteter Renditen machen es auch Laien leicht möglich, wirtschaftlichen Erfolg zu erleben. Durchhaltevermögen und Disziplin gehören dazu. Die Finger davon lassen sollten diejenigen, die durch ständiges Handeln nur schnelles Geld machen wollen. Bei langen Laufzeiten und entsprechender Risikoadjustierung sind gerade preiswerte Aktienfonds ein gut geeignetes Instrument in Zeiten der Inflation. Die Verfügbarkeit ist grundsätzlich hoch.

Inflation war noch nie gut und wird es auch dieses Mal nicht sein. Wer auf sein Vermögen achten möchte, kann mit verschiedenen Mitteln für stabile Verhältnisse und Kaufkrafterhalt sorgen. Einmal mehr ist STREUEN eine gute Entscheidung. Falsch wäre, nichts zu tun und wegzuschauen. Inflation ist real und niemand darf sich beklagen, nicht informiert worden zu sein. Wir haben immer die Wahl für bessere Entscheidungen.

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