Die Finanzindustrie bringt regelmäßig neue Produkte auf den Markt. Aktuell ist das Schlagwort ELTIF in aller Munde. Doch was bedeutet das eigentlich – und ist ein ELTIF wirklich sinnvoll für Privatanleger? Eines vorweg: ELTIF hat nichts mit ETF zu tun!
ELTIF steht für European Long-Term Investment Fund, also Europäischer Langfrist-Investmentfonds. Die Idee: Anleger sollen ihr Geld in langfristige Projekte wie Infrastruktur, erneuerbare Energien oder mittelständische Unternehmen investieren. So möchte die EU privates Kapital für das Wachstum der Wirtschaft mobilisieren. Zum Beispiel:
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Bau von Windparks
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Infrastruktur wie Straßen oder Brücken
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Beteiligungen an Unternehmen, die Kapital für Wachstum brauchen
Klingt spannend – aber der Teufel steckt im Detail. Ein ELTIF bindet dein Geld oft für 8 bis 10 Jahre oder länger. Vorzeitiger Ausstieg ist kaum möglich. Dazu kommen meist hohe Kosten wie Ausgabeaufschläge oder Verwaltungsgebühren. Und weil die Fonds nur in wenige Projekte investieren, fehlt die breite Streuung, die das Risiko senkt.
Im Vergleich dazu bieten wissenschaftlich fundierte Strategien mit breit gestreuten ETFs (z. B. von Vanguard oder Dimensional) klare Vorteile: niedrige Gebühren, tägliche Verfügbarkeit und eine globale Risikostreuung über tausende Unternehmen. Hier ein interessanter Fachartikel der FAZ zum Thema.
Spannend auf dem Papier, aber für die meisten Privatanleger nicht geeignet, weil:
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geringe Flexibilität,
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hohe Gebühren,
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schwer verständliche Struktur.
Mein Fazit: ELTIFs sind ein interessantes Konzept auf dem Papier, aber für die meisten Privatanleger unpraktisch und riskant. Wer Ruhe, Transparenz und langfristigen Vermögensaufbau sucht, fährt mit einer einfachen und wissenschaftlich bewährten Lösung besser.
Geld ist wichtig, aber nicht das Wichtigste. Entscheidend ist, dass deine Geldanlage zu deinem Leben passt – transparent, flexibel und stressfrei.
Quelle: Pixabay